Weihnachten 2020


 

 Letzte Weihnachten, als ich gerade aufgehört hatte zu arbeiten,

spürte ich das Pensionärinsein noch gar nicht richtig.

Letzte Weihnachten, als ich noch keine Enkelin hatte,

konnte ich mir das Omasein noch gar nicht vorstellen.

Letzte Weihnachten, als meine Mutter das erste Mal nicht mehr dabei war,

    habe ich ihre Krippe unter meinen Weihnachtsbaum gestellt.

 

Diese Weihnachten, an dem alles so anders ist als vorher,

    genieße ich die Ruhe und die gewonnene Zeit zum Nachdenken.

Dieses Weihnachten, an dem meine Enkelin fröhlich die Welt entdeckt,

    spüre ich eine ungeahnte, hoffnungsvolle Freude – alles kann anders werden.

Dieses Weihnachten, an dem die Lieben fern und doch innerlich so nah sind,

schreibe ich Briefe und Mails, telefoniere, verschicke Päckchen    

und denke an

 

Nächstes Weihnachten, von dem ich noch nicht ahne wie es werden wird,

hoffend, es gesund und im Kreise der Meinen froh zu erleben.

Nächstes Weihnachten, das nach einem schwervorstellbaren Jahr kommen wird,

und wünschte es endlich friedlich und hoffnungsfroh wirklich für alle Menschen.

Nächstes Weihnachten, bei dem Gefahren zwar nicht gebannt sind und doch:

Menschlichkeit vielleicht die Gier verdrängen und das Kleine groß werden kann.

 

Ein Traum? Spinnerei?

Oder doch was gelernt?

Fest der Liebe!

Weihnachten!

Endlich!

 

 

16. Dezember 2020  

 

Donatus Angele 16.12.2020