Abendlied 12

Schlaf in süßer ruh´


Liebe Familie, liebe Freundinnen, liebe Freunde,

„Schlaf in süßer Ruh“, singt Euch der SDR-Kinderchor als Abendlied.

Die Musik komponierte der Berliner Karl Gottfried Wilhelm Taubert (1811-1891), der neben ca. 300 Lieder auch Opern, Sinfonien, Kantaten, Schauspielmusiken, Streichquartette, Klaviertrios, Klavier-, Violin- und Cellosonaten komponiert hat.

Der Text stammt von Stephan Schütze (1771-1839), einem Freund Goethes und Schopenhauers. Er erscheint heute wirklich nicht mehr zeitgemäß und auch wenig pädagogisch in seinem Spiel mit kindlichen Ängsten und der zugleich beruhigenden  Aufforderung „Schlaf in süßer Ruh“.

Die vierte Strophe, die wir im SDR-Kinderchor nicht gesungen hatten, will ich Euch nicht vorenthalten:

4. Kannst nur ruhig sein,

Bettler kehrt schon ein.

Häschen schläft auf Stacheldorn,

Häschen liegt nun schon im Korn,

Täubchen füttert seine Jungen,

Vöglein hat nun ausgesungen,

müd ist alles, Groß und Klein,

schlaf nur ruhig ein.

 

Das „Spiel mit den Ängsten“ beschäftigt mich in diesen Tagen immer wieder sehr und da hat mein Humor deutliche Grenzen.  Für mich gibt es da kein Spiel, das man mit Ängsten spielen könnte. Fürsorgliche Verantwortliche schauen zu, dass die Menschen oder die Tiere, für die sie Verantwortung übernommen haben, möglichst  keine Angst oder zumindest nicht lange Angst verspüren müssen.

 

Ein gutes Rezept gegen die Angst ist schon immer der Humor. 

Vermutlich kursieren deshalb auch die viele „Corona-Witze“ und -filmchen.   

Künftig will ich mich also eher freuen über die Späße, die mein Postfach füllen, denn da haben mehr oder weniger Kreative einen Antagonisten gegen die Angst entdeckt und jemand sendet diese Freude, das Lachen zu mir.

So danke ich allen, die meine ängstliche Seele mit einem Witz, einem humorvollen oder kabarettistischen Beitrag, zum Lachen gebracht haben in dieser Zeit, die mir – auch wenn mir das Lachen manchmal fast im Hals stecken blieb - gezeigt haben: Es gibt Freude in diesem Leben - auch in schweren Zeiten.

 

Meine schönste Freude ist das Lachen in den Augen meines Gegenübers zu sehen und das gemeinsame Lachen im Duett zu üben. Die albernen Jugendzeiten sind lange vorbei, in denen ich in der Schule fast nicht mehr aufhören konnte zu lachen und in denen meine Mutter zum Lehrer kommen musste, damit der ihr vorwurfsvoll sagen konnte: „Ihr Tochter, die lacht ja, die lacht im Unterricht.“ Schade, dass mir das vergangen ist – es hat gut getan damals. Die „Albernheiten“ hatte man mir schnell „ausgetrieben“ und das Leben tat sein Übriges dazu. 

Heute freue ich mich immer sehr, wenn ich mit lieben Menschen fröhlich lachen kann. Oft fängt das mit einem Lächeln an – einem Lächeln wie dem, das ich Euch gerade sende.

Mein lieber, alter ehemaliger Nachbar, der  aus Italien stammt, rief immer bei unseren Begegnungen schon von Weitem: „Sie sinte meine Sonnä!“ und dabei habe ich nur zurückgestrahlt als Spiegel seines strahlenden Lachens.

 

In der Nacht, wenn Sonne und Mond sich dort küssen wo wir es nicht sehen, fliegt das Lachen um die Welt bis hinein in die Träume der Menschen, die das fröhliche Lachen gerne haben und erfrischt sie.

 

Lächelnd wünsche ich Euch eine erfrischende Nacht mit fröhlichen Träumen – schlaft in süßer Ruh´! ...