Abendlied 8

"Nun ruhen alle wälder"


Liebe Familie, liebe Freundinnen, liebe Freunde,

als heutiges Abendlied für den Karfreitag habe ich "Nun ruhen alle Wälder" mit dem Text des Pfarrers und Kirchenlieddichters Paul Gerhardt (1607-16776) ausgewählt. Johann Sebastian Bach hat die Melodie, die Heinrich Isaac  für sein Lied „Innsbruck, ich muss Dich lassen“ schrieb,  für einen Choral (BWV 392) und in seiner Matthäus- und seiner Johannes-Passion verwendet.

Wir haben nur drei der neun Strophen gesungen und im Liederbuch sind sogar nur zwei abgedruckt.  Darunter auch die achte, die mir schon als Abendgebet immer ein wenig gruselig war, weil ich weder wusste, was es heißt "Nimm Dein Küchlein ein", noch wollte ich gern in der Vorstellung einschlafen, dass es da einen Satan geben sollte, der mich eventuell verschlingen könnte. Vielleicht ging es manchem von Euch auch so als Kind.

Heute um 17 Uhr hätten wir eigentlich das Requiem von Luigi Cherubini mit dem Paul-Gerhard-Chor, dem Elternchor, dem Chor der Diakonissenkirche und dem Paul-Gerhardt-Kammerorchester unter der Leitung von Ulrich Mangold aufgeführt. Ein wunderschönes Chor-Requiem ohne Soli, dessen Aufführung sich sogar Ludwig van Beethoven für seine eigene Beerdigung gewünscht hatte.

So denken wir heute besonders an alle Musizierenden, die mit Freude und Eifer gemeinsam geprobt haben. Im Internet findet Ihr verschiedene Aufzeichnungen von Aufführungen des Requiems von Cherubini, die Ihr anhören könnt bis wir Euch wieder einladen zur Aufführung in der Paul-Gerhardt-Kirche.

Eine geruhsame Nacht wünscht Euch mit herzlichen Grüßen ...

P.S.: Gestern hatten wir – dank des DEIN THEATER – einen besonderen Nachbarschaftsabend mit der Aufführung „Aber die Musici bleiben besteh´n“ . Das war ein wunderschönes Beisammensein: Etwa 60 Menschen an ihren Fenstern, auf ihren Balkonen und in den Nachbarhöfen genossen die von Gesine, Ella, Martina und Hannes mehrstimmig gesungenen Lieder und tiefgründigen Texte, die im Innenhof zwischen unseren Nachbarhäusern erklangen.