Abendlied 7

"müde bin ich, geh zur ruh"


Liebe Familie, liebe Freundinnen, liebe Freunde,

 

"Gründonnerstag"- das Ende der christlichen Fastenzeit - und der zweite Tag des Pessachfests. 

 

Das Abendlied kommt heute also vor einem ganz besonderen Abendmahl, das viele Menschen jetzt leider nicht direkt mit den Angehörigen begehen können.

 

Ja, es geht anders, aber es geht. Eine Freundin, der ich gestern ein gutes Pessahfest gewünscht hatte, schrieb mir: "Wir hatten dieses Mal einen ganz besonderen Sederabend. Da ja keiner reisen darf, haben wir uns mit einem Programm zusammengeschlossen (ähnlich wie Zoom) und so konnten wir dennoch mit der ganzen Familie den Sederabend begehen. Eine Freundin war auch noch zugeschaltet, so dass sie mit ihren Kindern mit uns gemeinsam feiern konnten.  Es ist wirklich ein Glück, dass wir in der heutigen Zeit leben und immer die Möglichkeit haben uns doch zu treffen und jeder dennoch zu Hause bleibt. Euch wünsche ich auch schöne Ostern, geniesst es gemeinsam. Manches was heute so an Nachbarschaftshilfe und so geschieht, dieses Miteinander in der Gesellschaft, sollten wir vielleicht versuchen in die Zeit nach Corona weiter zu machen. Lass dich herzlich umarmen und bleibt gesund."

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen heute einen besonders schönen Abend.

 

Wir werden kurz nach 19 Uhr einen besonderen Event erleben, von dem ich Euch vielleicht morgen berichten kann: Wir bleiben daheim, das DEIN THEATER kommt zu uns. In diese Anlage gebe ich Euch zur Info auch den Handzettel, den wir in die Nachbarbriefkästen verteilt haben. Vielleicht wollt Ihr ja auch das DEIN THEATER oder andere Kulturschaffende zu einer Vor-Dem-Haus-Vorstellung bestellen - bestimmt ein besonderes Nachbarschaftserlebnis.

 

Um 19 Uhr erklingen jetzt täglich die Glocken der Friedenskirche bei uns und dann singt ein Mann dort und spielt die Orgel - "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Nachdem wir da mitgesungen haben, geht es los mit dem DEIN THEATER und hoffentlich vielen Menschen ringsum an den fenstern und auf den Balkonen. Wenn ich diese E-Mail abschicke, sind wir ganz kurz davor...

 

Nach dem besonderen Kulturevent bereit ich die - frisch aufgetauten - Maultaschen zu, die unsere Kinder im letzten Herbst gemacht hatten, als unsere Enkelin noch gar nicht geboren war. So haben wir ein " schwäbisches Gründonnerstags-Familien-Abendmahl" der besonderen Art und schaffen es vielleicht sogar, uns mittels digitaler Verbindung zu sehen und zu hören. 

 

ALs Abendlied habe ich Euch heute ein Lied ausgesucht, das unserer Mütter mit uns und den Geschwistern früher immer gebetet haben: "Müde bin ich, geh zur Ruh", Das "Nachtgebet" der aus Brandenburg stammenden Dichterin Luise Hensel (1798 - 1876), das sie als 18-Jährige in Berlin geschrieben hatte. Wenn Euch das spannend-romantische Leben von Luise Hensel interessiert, könnt Ihr im Internet über sie nachlesen.

 

Vielleicht habt Ihr das "Nachtgebet" ja auch als Kind gebetet?

 

In unsere Nachtgedanken an Euch alle schließen wir heute ganz besonders an unsere lieben Verstorbenen und ihre Hinterbliebenen, die sich auch heute nicht alleine fühlen sollen.

 

Ich bin dankbar und froh, eine wunderbare Familie und herzliche Freundinnen und Freunde zu haben.

 

Eine behütete Nacht wünscht Euch von Herzen ...